Indikation zur Vasektomie: jeder geschäftsfähige Mann kann sich zu einer Vasektomie entschließen. Die Anwesenheit der Partnerin beim Aufklärungsgespräch ist nicht zwingend notwendig.
Relative Kontraindikationen zur Vasektomie: Alter des jüngsten Kindes unter 12 Monaten, Alter des Mannes unter 30 Jahren und/oder fehlende Partnerschaft. Die Vasektomie bei nicht einwilligungsfähigen Männern erfordert eine gerichtliche Genehmigung auf der Grundlage eines Sachverständigengutachtens.
Absolute Kontraindikation zur Vasektomie: minderjähriger Patient. Eine Einwilligung der Eltern ist in diesem Fall nicht rechtswirksam.
Inhalte des Aufklärungsgeprächs:
- Das Aufklärungsgespräch findet spätestens 24 Stunden vor dem Eingriff statt.
- Die Dokumentation erfolgt schriftlich.
- Die Anwesenheit der Partnerin ist nicht zwingend erforderlich.
- Eine Tastuntersuchung des Skrotalinhaltes, ggf. vervollständigt durch eine Ultraschalluntersuchung werden durchgeführt.
- Vasektomie hat keine negativen Einflüsse auf das Ejakulatvolumen, das Libido, die Erektion und das Selbstbewusstsein.
- Der Eingriff ist grundsätzlich irreversibel.
- Die Chancen auf eine Schwangerschaft nach einem Wiederherstellungseingriff (Vasovasostomie, Epididymovasostomie) liegen zwischen 52 und 89 %.
- Es bestehen die Möglichkeit einer Kryokonservierung von Sperma vor Vasektomie und die Möglichkeit einer künstlichen Befruchtung (IVF) nach Versagen eines Wiederherstellungsversuchs.
- Es besteht die Notwendigkeit einer weiteren Verhütung nach Vasektomie, bis die Auswertung der Ejakulatprobe 3 Monate nach dem Eingriff entweder einen sterilen Befund oder den Nachweis von wenigen unbeweglichen Spermien liefert (EAU-Leitlinien)
- Die Gefahr einer späteren Rekanalisierung ist enorm gering (Schwangerschaft in ca. 1:3000 Fällen).
- Allgemeine postoperative Komplikationen sind selten (Nachblutung 0-20 %, Wundinfektion 0-6%).
- Länger als 3 Monate nach dem Eingriff andauernde, die Lebensqualität beeinträchtigenden Schmerzzustände (Postvasektomie-Schmerzsyndrom) werden in ca. 2 % beobachtet.
- noch nicht endgültig geklärte Datenlage in Bezug auf das Risiko, später an einem Prostatakrebs zu erkranken. Laut einer Studie aus Dänemark liegt das relative Risiko bei 1,07.